Ottopark

Fragebogen zum Ottopark

Im vergangenen Jahr wurde der umgestaltete Ottopark eröffnet. Zahlreiche Mängel der  Parkumgestaltung sind uns bisher  bekannt geworden. Siehe auch unsere Chronik zum KTO.

Wie Sie vielleicht auch schon festgestellt haben, hat sich im Ottopark bereits viel geändert. Trotz unserer Unterschriftensammlung im Jahr 2011 wurden viele schöne alte Bäume gefällt und die Hecken weitestgehend entfernt. Dafür wurde der Park großflächig mit „wassergebundenem Boden“  versiegelt. Wir möchten von Ihnen wissen:

Was gefällt Ihnen an dem neugestalteten Ottopark, was nicht? Sollte auch der restliche Kleine Tiergarten in derselben Weise gestaltet werden? Finden Sie es  sinnvoll, hierfür Millionen auszugeben? Insgesamt wurden für den Ottopark bisher ca. 1,5 Mio € verbraucht (allein die  7 riesigen Beton-Klötze kosteten  fast 200.000 €); und nochmal ca 3 Mio € sind  für den Kleinen Tiergarten vorgesehen.

Wir bitte Sie sich folgenden Fragebogen für Ihre Bewertung der Ottoparkumgestaltung anzuschauen, den Sie in folgenden Sammelstellen ausfüllen und auch abgeben können:

Sammelstellen:

  • Apotheke Jagowstr.24;
  • Optiker Golücke, Turmstr.80;
  • Dorotheenstädtische Buchhandlung, Turmstr.5;
  • Café Martha & Maria, Waldstr.32.

Sie können den Fragebogen auch gerne zu unseren Treffen der BI KTO,
jeden 2. Mittwoch von 20-22 Uhr im Konferenzraum StadtRand, Perleberger Straße 44 abgeben. Die Termine unserer nächsten Treffen finden sie unter der Rubrik Termine einsehen.

Bilanz und Wertung der Ottoparkumgestaltung:

aus Ottoparkzeitung, Ausgabe Nr. 2, Oktober 2012:
Was sehen wir jetzt für ausgegebene 1,430.000 Euro Fördergelder:
Aus viel Grün wurde viel mehr Grau!
Aus einer grünen Oase wurde ein Verkehrsraum mit Begleitgrün!

  • Reduzierung der Vegetationsfläche von 60% auf 40% im Ottopark
  • Überdimensionierte Eingänge, Wege und Plätze, z.B. 7-10 Meter breite Asphaltbahn
  • Durchblick von Blech zu Blech, Hauswand zur Hauswand und von der Otto- zur  Bredowstraße
  • Aus kleinen Schachtischen wurden 7 monströse, graue, bombenförmige Stahlbetonkörper: Planungsbegriff  „Sitzkiesel“
  • Jeder 3. Baum gefällt (insgesamt 67, darunter 28 besonders große Bäume)
  • Ein prachtvoller Efeubaum, Liebling des Planers hat die Bauzeit leider nicht überstanden
  • Eine vom Verkehr verlärmte Liegewiese auf dem Rondell, statt Aufenthaltsort unter Schatten spendenden Bäumen.
  • Die hässliche Mauer zum Rathauscafe steht immer noch (anders als geplant). Kahle Fläche statt grün gestaltete Cafeterasse!
  • Vernichtung von mehr als 60% der vorhandenen Hecken und Sträucher und damit Verlust früherer Staubfilter, Blütensträucher, Nistplätze, Wohnorte von Nachtigallen und von wertvollem Grün. Es dominieren Grünbereiche aus kleinen Eibenbäumchen (Friedhofsgrün)
  • Wir bedauern, dass durch Ausschreibung und Wettbewerbsentscheidung die Klimaschutzziele für die Berliner Innenstadt vollständig ignoriert worden sind.

Der Ottopark wurde am 24.8.2012 eröffnet, zum Eröffnungsfest gab es auch Proteste und eine scharfe Pressekritik in einigen Zeitungen. Siehe auch unsere Chronik zum KTO! Bereits im Sommer 2012 waren Mängel der Ottoparkumgestaltung ein Thema. Es folgt eine umfangreiche Mängelliste mit Nachbesserungsvorschläge. Informationen zu den Kosten der ottoparkumgestaltung wirde es im Frühjahr 2013 geben, wenn das Bezirksamt Mitte eine vollständige und detailierte Kostenbilanz offenlegen muss.

Mängelliste Ottoparkumgestaltung von Rudolf Blais Februar 2013

mit Hinweis der Abhilfe oder Nachesserungsmaßnahme:

  • Übergroße Flächenasphaltierung und -betonierung sowie festplanierte wassergebundene Bodenflächen (sogar das Podest für Jugendliche  besteht nur aus Beton und Asphalt). Die Vegetationsfläche des Ottoparks wurde durch Bau- und Versiegelungsmaßnahmen von 60% auf 40% reduziert.

Nachbesserungsvorschlag: Nachträgliche Begrünungsmaßnahmen insgesamt

  • Zwei Flächen (Bereiche Kiosk und Wegunterführung Turmstr.) mit schönen Pflastersteinen durch Asphalt ersetzt!
  • Schilder „Geschützte Grünanlage“ suggerieren eine Grünanlage – die Schilder stehen vor versiegelten kahlen Flächen! Siehe hierzu Fotos auf http://berlin.nabu.de/themen/baumschutz-news/15119.html
  • Statt einer versprochenen Jugend- bzw. Künstlerbühne entstand ein seelenloser Betonklotz direkt vor dem Gemeindehaus der ev. Heilandskirche, der jegliche künstlerische Energie abtötet und zum Weglaufen animiert! Fehlende Zuschauersitzgelegenheiten dort! Seit dem Eröffnungstag habe ich dort keinen einzigen Künstler oder Musiker dort gesehen!

Nachbesserungsvorschlag: Entsiegelung und Begrünung zumindest teilweise

  • Monotone Bepflanzung ohne Beachtung des in der Bürgerbeteiligung geforderten „Durchblühens“
  • Monotone Eibenbepflanzungen (Friedhofsgrün) in mehreren ehem. Heckenbereichen, z.B. Thusneldaallee
  • Fehlende Baumscheiben
  • Planierung wassergebundener Boden bis zu den Baumstämmen (in den Asphaltbereichen gibt es Alibi-Baumscheiben, die auch bis zum Baumstamm mit wassergebundener Boden versiegelt sind). Baumwurzeln bekommen weniger Feuchtigkeit, weniger Luft oder werden vom Gewicht der Versiegelungsmassen unnötig belastet.
  • keine Baumbänke

Nachbesserungsvorschlag: Einbau von Baumbänken um einzelne Bäume

  • keine Tischbank

Nachbesserungsvorschlag: Einbau von einzelnen Tischbänken

  • Verbannte Schachtische wurden nicht wieder aufgestellt.                      Nachbesserungsvorschlag: Erst einmal einen geeigneten Standort für einen Schachtisch suchen und finden
  • keinerlei Aufenthaltsbereiche für die ältere Bevölkerung
  •  keine  Aufenthaltsqualität auf der vom Verkehr verlärmten Liegewiese im Rondell Nachbesserungsvorschlag: Eine Aufenthaltsqualität läßt sich nur mit dichteren und überwiegend vollständigen Heckenbereichen zu den lauten Hauptverkehrsstraßen herstellen.
  • Der Efeubaum, Liebling des Planers hat die Bauarbeiten nicht überstanden (die tiefe Gräben und große Erdbewegungen gaben ihn wohl den Todesstoß). Der Efeubaum wurde im Frühjahr 2012 nicht mehr grün. Am 21.2.2013 wurde er als 68ter Baum im Ottopark  gefällt! Das Grünflächenamt Mitte hat eine Baumneupflanzung versprochen.
  •  4 umgepflanzte Bäume so stark beschnitten, dass sie ein Schatten seiner selbst wurden und sehr verstümmelt aussehen.
  • Baum (große Linde Nr. 142) an der Bushaltestelle Turmstraße wurde nicht in den Heckenbereich (wie früher) einbezogen. Baum durch neue Abgrenzungsmauer getrennt! Unnötige Wegeflächen in diesem Bereich, wie auch an der Kreuzung Thusneldaallee/Alt-Moabit geschaffen.                                                      Nachbesserungsvorschlag: Vergrößerung der Heckenbereiche mit Einbeziehung des genannten Baumes.
  • Wegfützen und nicht abfließendes Regenwasser auf den asphaltierten Flächen und  in wassergebundenen Bodenbereichen (Ende September 2012 war die Spielhauseinfahrt überschwemmt). Nachbesserungsarbeiten fanden teilweise hierzu statt.
  • Statt 3 Meter Asphaltweg wie früher: 7-10 Meter breite Asphaltbahn, nochmals selbst an mehreren Stellen gemessen!
  • Stellenweise zu weit ausgedehnte Gehwegflächen
  • Kahlschlag am Rathauscafe! Fläche komplett mit wassergebundenen Boden planiert und versiegelt, statt Grüne Parkcafeterasse Nach Rücksprache mit dem Grünflächeamt ist keine Begrünung der Terasse und keine Sträucherbepflanzung vorgesehen! Es wurde dem neuen Cafe – Betreiber empfohlen selbstfinanzierte Blumenkübel oder Blumentöpfe aufzustellen. Im Frühjahr soll die Mauer des Rathauses geöffnet werden.                                                                             Nachbesserungsvorschläge: Planergänzung für eine neue begrünte Cafe – Terasse und Überbauung der zwei Sitzkiesel mit einem hölzernen Podest als Cafe-Balkon
  • Häuserwände wirken entsetzlich durch den ganzen Park (früher mit Hecken und Bäumen umgeben). Nördlich des Wegs sind nur 14 Bäume stehen geblieben (Abschnitt Kinderspielplatz Heilandskirche bis Wegunterführung Turmstr.) und über 40 gefällt worden, sowie alle Hecken vernichtet worden! Siehe auch Foto von der Asphaltbahn in der Ottoparkzeitung, 1. Ausgabe 2012!                                                          Nachbesserungsvorschläge: Baumneupflanzungen und zusätzliche Begrünungsmaßnahmen
  • Hässlicher Anblick des ehemaligen Toilettenhäuschens – die Klärung seiner Nutzung ist jetzt – nach Abschluss der Bauarbeiten – nicht mehr prioritär, kann sich also noch sehr lange hinziehen
  • Als einer der ersten Nachbesserungsmaßnahmen entstand ein ca. 5 Meter hoher dunkelroter Metall-Zaun zur Abgrenzung der Spielgeräte zum Bürgersteig, für den sogar noch Äste von einem der wenigen verbliebenen Bäumen im Nov. 2012 abgesägt wurden – statt die Äste durch Zaunöffnungen zu integrieren! Die Forderung nach einer Hecke entlang des Bürgersteigs mit Baumerhalt wurde im Planungsprozess 2011 missachtet – die Spielgeräte sollten dafür einige Meter verlegt werden.                                                                                                                        Nachbesserungsvorschläge: Heckenbepflanzung entlang Bürgersteig Ottostr. im Bereich südlich des Spielgerätezaunes. Begrünung auch nördlich des Kiosk
  •  Basketballkorb wurde zur Ottoparkeröffnung nicht fertig, das angekündigte Bühnenprogramm zum Basketball viel am 24.8.2012 aus.
  • Kein Standort für die 3 Altglas – Iglos mehr, die ohne irgendwelche Informationen im Herbst 2011 beseitigt wurden!                                                                         Nachbesserungsvorschlag:: Wiederaufstellung der Iglos auf der kahlen Fläche am Bürgersteig Alt-Moabit im Windschatten der Spielhauscontainer.
  • Übermäßige doppelte Wegbeleuchtung am Spielhaus. Die Spielhausleitung lehnt die Abschaltung seiner 6 Fassadenleuchten außerhalb der Spielhausöffnungszeiten ab! Wenn die öffentliche Hand die Energie für die Beleuchtung zahlt, ist Energieeinsparung vielfach noch verpönt! Eigendlich müßte das Spielhaus (Träger: Moabiter Ratschlag e. V.) mit einem guten Beispiel vorangehen!
  • Fehlende Hecken entlang des Seitenstreifens entlang des Spielhauszaunes

Nachbesserungsvorschlag: Heckenbepflanzung außer Fahradabstellbereiche

  • Entwidmung des Ottoparks? Statt Ottopark wurde an dem dunkelroten Zaun der Name „Ottoplatz“ angebracht (in großen dunkelroten Buchstaben aus Metall)! Damit soll es nur noch ein „Platz“ und kein Park sein – obwohl in den Planungen bis 2011 nie von einem Stadtplatz die Rede war!

Nachbesserungsvorschlag: Der Name Ottopark muss bleiben!

 

 

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